Simon Nyabinghi “Days Of Dub” (All Nations Records)

Simon Nyabinghi
“Days Of Dub”
(All Nations Records – 2023)

Nachdem der Franzose Simon Nyabinghi in den vergangenen 15 Jahren einige Singles und Dub Plates produziert hat, präsentiert er mit „Days Of Dub“ nun sein erstes, komplettes Album. Mit seinem fast vollständig mit Synthesizern und Drummaschinen produziertem Werk, möchte er dem Sound der späten 80iger Jahre huldigen. Dabei orientiert er sich oft am Steppersstyle und auch spätere, synthielastige Produktionen von Augustus Pablo haben deutlich ihre Spuren in seinen Kompositionen hinterlassen.

Das Album beginnt mit dem Stück „Nyabinghi Drums“ und versucht sich an der digitalen Version von traditioneller Rastamusik, was leider nicht wirklich gelingt. Glücklicherweise geht es in den nächsten Stücken aber mit recht gut programmiertem Dubs weiter, die mit fetten Basslines und großzügigen Syntesizerteppichen entspannt zu hören sind. Auf „Babylon Walls“ sind dann Vocals von Kulture D zu hören, der sich gekonnt aus dem Baukasten der Rastareggaelyrics bedient und einen schönen Chant auf den treibenden Beat zum Besten gibt. Zum Song Choices steuert die Reggae- und Weltmusikerin Youthie schöne Flötentöne bei und das sind auch die einzigen analogen Instrumentaltöne, die auf dem Album zu hörbar sind. Ein weiteres Vocalstück gibt es mit „Royal Quotes“ mit IMAN, der stimmlich irgendwo zwischen Prince Far I und Linton Kwesi Johnson liegt und eine ausführliche Huldigung Haile Selassies zum treibenden Beat beisteuert. Die weiteren Stücke des Albums bieten soliden digitalen Dub und eignen sich zum Entspannen, aber auch zum Tanzen.

Peter Stutz

About Peter Stutz