Yellow Umbrella “The Yellow Album”/”The Black Album” (Pork Pie)

Yellow Umbrella “The Yellow Album”/”The Black Album” (Pork Pie – 2024)

Anfang November ging ein erstauntes Raunen durch die deutsche Ska-Szene. Yellow Umbrella veröffentlichte ein Statement, in dem es u.a. hieß: “Wir sind extrem dankbar für 30 großartige Jahre voller Musik und Lebensfreude, die wir miteinander und mit Euch hatten. Es war uns ein Fest! Aber in der letzten Zeit haben wir gemerkt: Wir brauchen erst einmal einfach eine Auszeit. Wir werden daher nach den beiden Konzerten im Januar 2024 eine kreative Pause von unbestimmter, längerer Dauer einlegen”. Eine Pause also. Klingt schon mal gut, weil ja nicht von einem endgültigen Ende geschrieben wurde – trotzdem schade, weil Yellow Umbrella einfach eine der frischesten Ska-Bands im Land war. Mögen sie also Kraft und Kreativität sammeln und irgendwann mit einem großen Hurra wieder auf die Bühnen springen und weitere schöne Platten veröffentlichen.

Zum Abschluss der bisherigen Zeit liegen nun ganze zwei neue Alben vor, schlicht mit “The Yellow Album” und “The Black Album” betitelt. Auf ihnen befinden sich jeweils neun Tracks. Stilistisch wird das geboten, was man von der Band kennt – eine Mischung aus geerdetem Reggae und energetischem Ska. Vergleicht man die beiden Alben, so ist auf dem gelben Werk mehr Reggae vertreten, als auf dem schwarzen Silberling. Zudem hat man sich für die Stücke “Love Pon Di Road” und “Tribulation” Longfingah als Gast eingeladen, der wieder einmal mit seinen Deejay-Style markante Akzente setzt. Oben drauf gibt es mit “Julie” und “Yellow Card” na klar auch feinen, instrumentalen Ska dazu.

“The Black Album” widmet sich insgesamt etwas mehr der Ska-Seite der Band. Zudem hat man sich mit Brandy San Marino eine Sängerin eingeladen, die eine frische, poppige Prise zu den Tracks “Habits”, “Black Sheep” und “Walk Away” beisteuert. “Tetruschka” besucht als Instrumental osteuropäische, musikalische Gefilde. Wie immer zeigen die Musiker der Band, dass sie an ihren Instrumenten “erste Sahne” sind. Auch deswegen ist es schade, dass es nun ab in die Pause geht. Auf dem schönen Ska-Titel “Test Of Time (Black Version)” heißt es: “Hey, hey, hey, maybe we will come back someday…”. Das wollen wir alle doch hoffen!

Text: Karsten Frehe, Fotos: Tomasz Misztal (Ostroda Reggae Festival 2021)

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.