The Bakesys
“Zombies Are Here For Dub”
(Do The Dog Music – 2024)
The Bakesys sind eine der dienstältesten Skabands im Vereinigten Königreich. Immer wieder überraschen sie aber auch mit Experimenten in Richtung Dub. So auch auf ihrem ersten, kompletten Dubalbum “Zombies Are Here For Dub”, das gerade erschien. Zuvor sind sie mir persönlich vor allem mit dem “Desolation Dub” sehr positiv aufgefallen. Ein Track, der dem zweiten Mann auf dem Mond, Buzz Aldrin, Respekt zollt und in Sachen Dub fein und wuchtig um die Ecke kommt. Er ist auf dem vorliegenden Album als zehnter Tune mit enthalten.
Jetzt geht es also auf die komplette Albumlänge. Zu finden sind zehn Dubversionen von ausgewählten Tunes, die auf bereits erschienen Alben der Band aus Berkshire erschienen sind. Und nein, nicht alle Dubs sind Killer, interessant ist aber die unverkrampfte und spielerische Herangehensweise aller Beteiligten. Hier wird einfach gemacht, ohne das Schielen auf den unmittelbaren Erfolg bei aktuellen Dubevents. Dub zum Zuhören und Entdecken. Und genau das tut den Dubversionen gut. Die Band entfernt sich dabei frisch von den Originalen, ergänzt hier und da ein paar Zitate und erschafft so ein kurzweiliges Album mit gut hörbarer, britischer Prägung. Und auch der Umgang mit Effekten ist dezent aber passend. “What’s It Got To Dio With Dub?” wird bei dem neunten Track des Albums gefragt. Viel, antworte ich. Dub arbeitet mit vorhandenen Spuren und erschafft mit Phantasie, Effekten, Reduktion und vielem mehr neue Klangerlebnisse. Und genau das geschieht hier. Ska ist überraschend zum Beispiel gar nicht zu hören.
Meine Favorit ist neben dem Titeltrack und dem schon genannten “Desolation Dub” von allem “The Destroyer Of Worlds”. Der Tune beginnt nach einem kurzen Intro mit den Zeilen: “This is very, very important, sometimes the bomb might explode without any warning”. Ganz am Ende werden, nach feinen Bläsersätzen, die Zeilen “duck and cover” mehrfach wiederholt. Naive Anweisungen mit denen 1951 in einem Aufklärungsfilm der US-Regierung zu einem “richtigen Verhalten” nach einer Atombombenexplosion alle Kinder und der Rest der Welt für doof verkauft wurden. Geschichte ist schon manchmal merkwürdig.
Karsten Frehe
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