The Pioneers, Support: Boss Capone & Patsy, Monkeys Music Club, Hamburg, 21.4.24

The Pioneers im Monkeys

Mit Jackie Robinson und George Dekker haben sich zwei Legenden für den 21.4.24 im Monkeys Music Club angekündigt. Beide sind im letzten Abschnitt der 60er Jahre zu den Pioneers gestoßen nachdem es ein paar Umbesetzungen gab. Die Pioneers begannen in der Zeit als die Ska-Ära in den Rocksteady über ging. Mit ihren Hitsingles, wie “Long Shot Kick De Bucket” und “Let Your Yeah Be Yeah”, gestalteten sie die goldenen Zeit des Rocksteadys mit und hatten auch außerhalb Jamaikas – vor allem im Vereinigten Königreich – viel Erfolg. Grund genug also, diesen Auftritt nicht zu verpassen.

Als Support waren Boss Capone & Patsy mitsamt einer Allstarband am Start. Das Set des niederländischen Duos war äußerst erfrischend und geprägt von dem sympathischen Miteinander der beiden Hauptakteure. Songs, wie etwa “Kings & Queens”, “All You Really Need Is Love” und “Another Heartache”, wurden charmant dargeboten und von der Band auf’s Allerfeinste begleitet. Richtig gut war die Performance bei “Here Comes The Train”. Der samtweiche Rocksteady-Beat sowie der Gesang wurden unerwartet und gekonnt von einem deepen, langsamer gespielten Dub-Part unterbrochen, um dann etwas später wieder fluffig zum Ursprung zurück zu kehren. Klasse!

Der zweite Teil des Abends gehörte ganz und gar den beiden Veteranen der Pioneers. Bei ihrem Auftritt wurden sie von der Band extrem stimmig und enthusiastisch begleitet – man hätte meinen können, es hätte nie eine andere Formation gegeben. Patsy, die nebenbei auch Sängerin bei den Originators ist, vervollständigte mit ihrem schönen Gesang das Trio und war sichtlich froh und manchmal auch ergriffen, mit den beiden älteren Herren auf der Bühne zu stehen. Jackie Robinson und George Dekker führten elegant und mit immer noch sehr feinen Stimmen durch ein Programm ihrer Hits. “Long Shot Kick De Bucket”, “Let Your Yeah Be Yeah” und “Reggae Fever” waren selbstverständlich auch mit dabei. Ein Highlight des Abends war die Coverversion von “Papa Was A Rolling Stone” (Temptations). George Dekker steuerte hier einen richtig feinen Part mit seinem schönen Falsettgesang bei. Was soll man sagen?!? Ein rundum feiner Abend!

Text: Karsten Frehe, Fotos: Peter Stutz