Fyah Son Bantu “Hungry Days” (Good Call Records)

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Fyah Son Bantu
“Hungry Days”
(Good Call Records – 2016)

Reggae aus Kenia bekommt man in unseren Breitengraden selten zu hören. Insofern erlaubt uns Fyah Son Bantu mit seinem zweiten Album “Hungry Days” einen Blick über den Tellerrand. David Mukoyani, so sein bürgerlicher Name, stammt aus Nairobi und zählt zu seinen Vorbildern, so die Info zum Album, u.a. Buju Banton, Cutty Ranks, Sizzla und Luciano. Zumindest die ersten drei genannten Artists hört man auch aus seinen Tunes heraus.

Nach einem sehr wuchtigen Intro folgt mit dem Titeltrack auf einem alten, aufgepimpten Skariddim der beste Tune des Albums. “Hungry Days” geht in die Beine und wartet zudem mit guten Lyrics auf. Für mich wäre dieser Song bestens als erste Single geeignet gewesen. Die Entscheidung fiel allerdings auf “Oh Mama”. In dem dazugehörigen Video inszeniert sich der Sänger als Ghetto Youth auf Abwegen: als Gangster mit all den vermeintlichen Vorzügen, die mit diesem Leben einhergehen (Geld, billige Frauen etc.), aber auch mit den Gefahren und schließlich dem gewaltsamen Tod. Ein Appell also. Musikalisch kommt der Track allerdings ein klein wenig gewollt rüber.

Als dritter, guter Track ist “Good Over Evil” zu nennen. Auf einem hüpfenden Modern Roots-Riddim gibt sich hier neben Fyah Son Bantu Torch die Ehre. Die Combination wartet mit einer eingängigen Hookline auf und lädt auf jeden Fall zum Tanzen ein.

Generell wirken viele Tunes etwas aufgepumpt. Das mag am Mastering liegen, könnte aber auch eine grundlegende Einstellung des Artists sein. Etwas weniger Wucht täte den meisten Songs des Albums auf jeden Fall gut.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.