Dub FX, Docks, Hamburg, 24.10.16

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Dub FX – elektrisierend in Hamburg!

Die Geschichte von dem australischen Künstler Dub FX liest sich irgendwie auch wie ein modernes Märchen: in seinen frühen Tagen wurde er mit “Love Someone” quasi über Nacht zum YouTube-Star. Das in einer Fußgängerzone mitgeschnittene Video wurde bislang weltweit millionenfach angeschaut und trug dazu bei, dass er als versierter Sänger bekannt wurde, der obendrein auch noch technisch einwandfrei mit einer Loopstation umgehen kann. Zudem hat und hatte er inhaltlich eine ganze Menge zu sagen. Abseits von plumpen Botschaften versorgt er seitdem die Welt mit seiner Sicht der Dinge. Die Tage auf den Straßen und Plätzen des Globus sind gezählt, auch wenn er immer wieder dorthin zurück kommt und den direkten Kontakt zu den vorbeilaufenden Menschen sucht. Mittlerweile ist er in mittelgroßen Hallen aber auch auf diversen Festivals zuhause.

Der Abend im Docks war restlos ausverkauft. Dichtgedrängt fand sich ein Publikum ein, das auf jeden Fall bereit war, ihn und seine Musik zu feiern. Und er hat es ihnen mitsamt seinen Mitstreitern auch leicht gemacht, genau an dieser Party teilzunehmen. Das neue Album “Thinking Clear” im Gepäck haben alle Beteilgten von den ersten Takten an gezeigt, dass es hier um viel Wumms geht. In der Schnittmenge von Drum & Bass (die Mitte der 90er Jahre um Roni Size, LTJ Bukem und andere lassen grüßen), Hip Hop, Dubstep und Reggae wurde der Abend gestaltet. Extrem tanzbar, manchmal etwas vorhersehbar aber auf jeden Fall den Erwartungen entsprechend. Neben den neuen Tracks vom aktuellen Album wurden na klar auch ältere Tunes, u.a. das in der Liveversion vom Publikum gefeierte “Love Someone” oder die Zusammenarbeit mit der Numa Crew auf “Bass Hater” sowie andere Highlights seines Schaffens, in das Set mit eingebaut. So richtig ab ging es allerdings bei “Fake Paradise”, einem der schönsten und wichtigsten Tunes des aktuellen Albums.

Schön auch, dass er gegen Ende des Konzerts die jamaikanischen (Soundsystemkultur, Toasting, Basslines und generell Riddims) sowie die afrikanischen Wurzeln (hier vor allem das Trommeln) als wichtige Bestandteile seiner Musik und der von vielen anderen Künstlern und Musikrichtungen in einer kurzen Ansprache hervorgehoben hat. Dub FX weiß auf jeden Fall, auf welcher Basis er sich bewegt. Und das macht er überzeugend.

Text und Fotos: Karsten Frehe

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About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.