Dreadzone
“Dread Times”
(Dubwiser – 2017)
Aus der Asche von Big Audio Dynamite stieg Dreadzone vor mehr als 20 Jahren wie ein Phönix hervor. Seitdem sind die Elektro Dub Pioniere aus dem Vereinigten Königreich sehr erfolgreich unterwegs und punkten mit ihrer Verbindung von Dub mit clubtauglichen Beats, die weit über die Tanzflächen diverser Reggaepartys hinaus mächtig in die Tanzbeine gehen.
Auch auf ihrem neuesten Wurf “Dread Times” knüpfen sie hier an. Man höre sich z.B. die erste Singleauskopplung “Mountains” mit Earl 16 am Mikrophon an, die mit ihrem treibenden Beat zwar hörbar im Dub zu verorten ist, allerdings auch das Zeug dazu hat, in ganz anderen Zusammenhängen aufgelegt zu werden. Das gilt auch für den Opener “Rootsman”, allerdings erst, wenn das lange Intro in einen Tempowechsel hinübergleitet. Damit sind schon mal zwei Highlights des Albums benannt. Weitere liegen mit dem cool daherkommenden “16 Hole”, dem vorsichtig mit Drum & Bass spielenden “Black Deus” sowie mit “Area Code” feat. Louchie Lou und Michie One vor.
Zwischendurch blubbern einige Titel allerdings auch ohne nennenswertes Aufhorchen an einem vorbei. So z.B. “Battle”, die zu glatt produzierten Tracks “Escape” und “Keep It Blazing” sowie das etwas uninspirierte “Never Going Back”. Ein Album mit Höhen und Tiefen also, das unterm Strich nicht umwirft. Dafür flutschen viele Tunes ohne Irritation viel zu seicht durch. Beim nächsten Mal wäre es schön, wenn die versammelten, hochqualifizierten Musiker mal mehr wagen würden.
Karsten Frehe