Akae Beka – Entschleunigung und Reduktion in Hamburg
Vaughn Benjamin hat mit seiner Band Midnite konsequent über etliche Jahre eine oft sehr reduzierte, aber unglaublich präsente Form des Rootsreggaes zelebriert. Seit einiger Zeit ist der charismatische Sänger als Akae Beka unterwegs und findet überall auf der Welt viele Anhänger. Doch was macht ihn speziell? Zum einen auf jeden Fall seine Bühnenpräsenz. Es scheint so, als ob ihn eine positive Aura umgibt. Der Begriff “Rampensau” wird von ihm konsequent konterkariert – das Gegenteil ist der Fall. Er ist einfach da, ohne viel Aufsehen zu erregen. Zum anderen reduzieren sowohl er als auch seine Begleitmusiker aus Saint Croix Reggae auf den Punkt. Unpretentiös aber sehr tight und diszipliniert spielen sie wie eine kontinuierlich wehende, warme Brise ihre Musik. Dazu singt Akae Beka sehr repetitiv seine Lyrics, mit Burning Spear vergleichbar. Voranpreschende Hooklines fehlen fast durchgängig, statt dessen wird viel Gefühl vermittelt. Wer das Glück hat, den eigenen Herzschlag mit den Riddims der Band synchronisieren zu können, der kann die Musik als inneres Mantra nach dem Konzert mit nach Hause tragen. So auch in Hamburg.
Text: Karsten Frehe, Fotos: Jonas Schaul und Karsten Frehe
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