Sting & Shaggy “44/876” (A&M Records)

Sting & Shaggy
“44/876”
(A&M Records/Sting International – 2018)

Mr. Lover Lover und der Englishman inna combination!

Was? Shaggy und Sting zusammen auf Album-Länge? Was zunächst überraschend klingt, ist eigentlich gar nicht so weit her geholt, denn die zwei Herren haben ziemlich viel gemeinsam: beide sind Grammy-Gewinner (ok, Sting hat ein paar mehr als Shaggy), beide sind bereits seit Jahrzenten höchst erfolgreich im Musik-Bizz tätig und beide haben bereits Cross-Overs ins Genre des jeweils anderen gewagt. Sting sagt sogar, dass Reggae seine Musik maßgeblich beeinflusst hat!

Und auch stimmlich sind die zwei Stars ein Dream-Team: der wohlbekannte, tief-knödelnde MC und der multi-oktavenfeste Sänger zeigen auf 12 Titeln, dass diese Kombi gut funktioniert. 44/876, so der Album-Titel (das sind die Länder-Vorwahlen für GB und Jamaika) verbindet Post-Punk-Brit-Pop mit dem typischen Karibik-Flair, ohne in Reggae-Kitsch abzurutschen. Verantwortlich für die durchweg ausgezeichnete Produktion der eingängigen Titel sind hauptsächlich Shaun “Sting International” Pizzonia sowie “iLL Wayno” Shippy, Teflon,  Shane Hoosong und Martin Kierszenbaum. Letzterer ist übrigens auch Sting’s Manager und quasi verantwortlich für die Entstehung dieses Album, da er Sting eine Skizze des Tracks “Don’t Make Me Wait” zukommen ließ und ihn um Input bat, das er prompt lieferte. Beide hatten so viel Spaß an der Sache, dass es nicht bei diesem einen Track blieb, und das Ergebnis liegt nun vor.

Ob überschäumende Lebensfreude in “Morning Is Coming” und “To Love And Be Loved”, melancholische Klänge in “Waiting For The Break Of Day” und “Sad Trombone” oder tiefgründige Wort-Spielereien in “Just One Lifetime” und “Crooked Tree” – diese Veröffentlichung dürfte sowohl für Shaggy- als auch für Sting-Fans interessant sein.

Gardy Stein

About Gardy

Gemini, mother of two wonderful kids, Ph.D. Student of African Linguistics, aspiring author...