Rebellion The Recaller, Indiego, Hannover, 11.6.22

Rebellion The Recaller & Peace Development Crew

Dieser Sommer gehört den Reisewilligen – 9-€-Ticket sei Dank! Auch mich hat gestern die Unternehmungslust gepackt, und so fuhr ich kurz entschlossen nach Hannover, wo ein Auftritt des gambischen Superstars Rebellion The Recaller angekündigt war. Ein 20-minütiger Spaziergang vom Hauptbahnhof durch die mir bis dato unbekannte Innenstadt führte uns zur Glockseestraße, wo ein weitläufig angelegtes Jugendzentrum auch den Club Indiego beherbergt.

Eine positive Überraschung war der Umfang des Konzerts: keine einfache Soundsystem-Show, sondern eine zweistündige Performance mit der 5-köpfigen Peace Development Crew (Andi Birnbaum – Keyboards, Florian Diesselhorst – Leadgitarre, Kilian Alberti – Rhythmusgitarre & Backingvocals, Michel Lühring – Bass, Mystical Mo – Drums), die als Backingband eine wunderbare live-Atmosphäre entfaltete.

Diese wurde zunächst von Gosso D Thunder aufgeheizt, der eine halbe Stunde eigene Songs präsentierte und das Mikro dann an Rebellion The Recaller übergab. Der Sänger hatte 2004 mit “We Must Rebel” einen Riesen-Hit, der damals auf jedem Dance gespielt wurde und ihn in Deutschland und vor allem auch in seinem Heimatland Gambia zum Star machte. Dass er kein 1-Hit-Wonder ist, bewies er am heutigen Abend, wo er nicht weniger als 20 Tracks präsentierte, so z.B. “Never Let Go”, “Grow With Me”, “Good Over Evil” oder “Road Of Life”. Mit dem bereits erwähnten “We Must Rebel” fand das Konzert gegen 2 Uhr ein fulminantes Ende, und alle Anwesenden fielen lauthals in den Refrain ein. Zum Abschied kam Organisatorin Jah Selma noch kurz mit auf die Bühne, und gemeinsam mit Rebellion bedankte sie sich bei allen für ihr Kommen. Our pleasure!

Nach dem wohl verdienten Applaus bezog DJ Ali G die Bühne und ließ für den Rest der Nacht die Bässe beben (und Money-Pullups regnen… mindestens zweimal hintereinander für nen Fuffi!). Von Dancehall über Afrobeats bis Reggae hatte er alles dabei, um die zahlreich erschienenen Gäste tanzen zu lassen, bis die Vögel draußen den neuen Tag begrüßten.