Reggae Geel 2022 – Highlights & Fotos

Das Reggae Geel in Belgien – Unsere persönliche Perle aller Reggaefestivals

Seit nunmehr 40 Jahren heißen die Belgier, Menschen aus aller Welt willkommen. Das Festival hat trotz der schwierigen letzten Jahre absolut nichts an seinem Charme verloren. Wie erwartet begegnen uns durchweg entspannte Menschen, Besucher wie Veranstalter. Entspannt kann man auch sein, denn es ist wirklich alles sehr gut durchdacht und organisiert. Man hat kurze Wege, es gibt genügend Getränke- und Essensstände sowie Toiletten, sodass man trotz vieler Menschen kaum irgendwo anstehen muss.

Dieses Mal gab es eine große Neuerung, denn das Reggae Geel ist ab sofort ein „Cashless Festival“. Das bedeutet, dass man mit einem QR-Code am Bändchen (fast) alles bezahlen kann. Du lädst dein Bändchen mit „Dunzas“ (Festivalwährung) auf und kannst dann darauf verzichten, dein Geld den ganzen Tag mit dir herum zu schleppen. Der Bezahlvorgang geht (meistens) sehr schnell und unkompliziert. Nur der Basar funktioniert noch oldschool mit Bargeld. Grundsätzliche eine gute Sache, aber der komplizierte Umrechnungskurs macht es für den eigenen Geldbeutel unübersichtlich.

Es war schon etwas Besonderes das Festivalgelände nach dieser halben Ewigkeit wieder betreten zu können. Die Location, eine weite Wiesenlandschaft gesäumt von großen Bäumen, bezauberte uns wieder aufs Neue. Alles war an seinem Platz, die große Hauptbühne, die 18inch Corner im Dub-Wäldchen, das Dancehall-Zelt und die etwas kleinere Tallawah-Stage. Wer karibische Musik liebt, dürfte wohl kaum unbefriedigt bleiben, es wurde für jeden Geschmack etwas geboten. Wir haben uns sehr viele Auftritte verschiedener Künstler angesehen und alles wie ein trockener Schwamm aufgesogen. Die Stimmung war die ganze Zeit über ausgelassen, freundlich und fröhlich. Man hat deutlich gemerkt, wie hungrig auch alle anderen gekommen waren.

Bei all den Konzerten, die wir genießen durften, bleiben uns ein paar dabei besonders in Erinnerung. Angefangen mit Mortimer, den wir zum allerersten Mal gesehen haben. Seine Bühnenpräsenz hat uns echt beeindruckt und da waren wir nicht die Einzigen. Seine kraftvolle und dennoch sehr warme Stimme hat mich berührt und umarmt. Überrascht wurden wir dann von Alex A Game, der noch nicht so bekannt ist. Er hat uns aber vom ersten Moment an mitgerissen. Toll, dass das Reggae Geel auch den (vermeintlich) kleineren Artists die Chance gibt, ihr Können auf der Hauptbühne zu präsentieren. Hat in dem Fall super geklappt.

Unser Highlight folgte dann Samstag, am frühen Abend: Lila Iké! Als einzige Frau in dem Lineup (sehr schade!), hat sie alle anderen einfach nur rasiert! Ihre Show war so energetisch, stimmlich überragend und dabei sehr authentisch und persönlich. Der Zauber war viel zu schnell wieder vorbei, wir hätten noch mindestens fünf Zugaben gebrauchen können! Big up yahself, Lila, you are the Queen! Und nicht zuletzt auch Agent Sasco und Beres Hammond werden wir so schnell nicht vergessen. Beide Auftritte waren ein Statement, what a pleasure! Nach all dem haben wir noch immer nicht genug und werden nächstes Jahr definitiv wieder kommen. Und wer nach einem liebvollen und gut organisierten Festival in wunderschöner Landschaft, mit super vielen Good Vibes sucht, der kommt doch einfach mit uns mit!

Text und Fotos: Wiebke Ernst (WiebuWie), Kai (Roots) Holzmann

About Rall-Fi

RALL-FI is an selector, lightman, promoter. He is part of IRIEITES-Germany and BASSMENT SESSION CREW in Frankfurt. Back in the days he started as a graffiti writer and hiphop DJ in 1997 in East Germany.