L.A.B “VI” (Loop Recordings Aot(ear)oa)

L.A.B
“VI”
(Loop Recordings Aot(ear)oa – 2024)

L.A.B gehören in ihrer Heimat Neuseeland mittlerweile zu den Supergroups. Sie veröffentlichen kontinuierlich Alben und füllen risiege Venues. Bei uns sind sie noch recht unbekannt, was sich sicher bald ändern wird. Die Band L.A.B. wurd von den Brüdern Brad und Stuart Kora gegründet, die vorher bereits als Kora Musik herausgebracht hatten. 2017 erschien das Debütalbum von L.A.B und wurde schnell sehr erfolgreich in Neuseeland. Etwas später eroberten sie auch den erweiterten, pazifischen Raum in Richtung Australien. Aktuell geht ihre Reichweit weit darüber hinaus.

Doch was ist das Geheimnis des Erfolgs? Mit dem schlicht betitelten Album “VI”, legen sie den aktuellen Longplayer, ihren Sechsten, vor. Und auch hier präsentieren sie sich, vergleichbar mit einigen Bands, zum Beispiel aus den USA, äußerst vielseitig. Es geht nicht (nur) um Reggae, sondern etliche andere Genres aus dem Pop-Universum werden gleichfalls bedient und virtuos dargeboten. Das mag man als Beliebigkeit bezeichnen, aber in der vorhandenen Güte mögen vielleicht Puristen ihre Nase rümpfen, alle andere dürfen gerne kurzweiliger, schöner Musik lauschen, die eben nicht nur in eine Schublade passt.

Von Soul, über Indie-Folk bis hin zu eingängigem Pop, wie etwa auf dem Cover von LeVerts “Casanova” zu hören, sind viele Facetten von Musik zu hören. Und auch Reggae hat einen Platz im Reigen aus elf Songs. Die vorab veröffentlichte, live eingespielte Version von “Ocean Demon” hat klar gemacht, dass sich die beteiligten Musiker*Innen im Offbeat wohl fühlen. Auch die Originalversion auf dem Album ist nicht von schlechten Eltern. “Mr Rave Rider” und “Signs” sind die beiden weiteren Songs, die Reggae enthalten, sich dabei aber weit weg von typischen, inhaltlichen Reggae-Klischees bewegen. Drei Mal Reggae also – und dazwischen, wie beschrieben, etliche weitere Klangfarben, die in der Summe als mainstreamtauglich angesehen werden können und insgesamt zu einem kurzweiligen Album beitragen. Für Hörer*Innen, die etwas mehr Reggae bzw. Dub hören möchten, sei das Album “L.A.B In Dub” empfohlen, bei dem Paolo Baldini DubFiles an den Reglern und Effekten saß.

Karsten Frehe

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About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.