Matisyahu “Spark Seeker” (VP Records)

Matisyahu
“Spark Seeker”
(VP Records – 2013)

So richtig warm geworden bin ich mit der Musik von Matisyahu noch nie. War mir zu beliebig und wirkte bislang irgendwie aufgesetzt. Und so gehe ich auch an das neue Album “Spark Seeker” skeptisch heran und werde bestätigt. “Spark Seeker” präsentiert den gewohnten Mix aus Reggae, viel Pop, Hip Hop, Beatboxing, Rock und wer weiß was noch. Immer wieder angereichert mit einer eher klassischen Worldbeat-Instrumentierung. Dabei geraten einige Passagen echt überzeugend, doch wäre wieder einmal WENIGER viel MEHR gewesen! Das Album schlängelt sich durch eine enorme Stilvielfalt und wirkt dabei mächtig überladen. Schade, denn einige der Ideen wären es wert, behutsamer behandelt zu werden. Matisyahu, der mittlerweile seinen jüdischen Glauben auch optisch eher in die Privatsphäre verlagert hat, schielt möglicherweise auf eine zu breite Akzeptanz. Nummer 1 in den Billboard Reggae Charts der USA war er schon, jetzt sollen möglicherweise die Mainstreamcharts geknackt werden. Dabei will ich nicht sagen, dass sich der Künstler auf einen Stil hätte beschränken sollen, denn Crossover hat in einer globalisierten Welt durchaus Reize. Reduktion täte den Songs gut. Das ist zum Beispiel gut bei den akustischen Versionen nachzuhören, wie etwa das live aufgenommene “Like A Warrior”. Hier bekommen sowohl die Musik als auch das Songwriting genug Platz, um zu wirken.

Karsten Frehe