Stick Figure
“World On Fire”
(Ruffwood Records – 2019)
Die Musik von weißen Reggaebands aus den USA, wie Rebelution, Slightly Stoopid, Tribal Seeds u.v.a., vereint sehr oft Reggae mit heimischen Musikstilen, wie etwa Country, und/oder ergänzt eine Prise Pop-Appeal. Das mag so manchen Puristen zum Rümpfen der Nase bringen. Allerdings findet dieser Mix (vor allem im eigenen, riesigen Land) sehr viele Fans. So füllen US-Reggaebands dort regelmäßig große Hallen und sogar ganze Stadien. Den Sprung in die weite Welt hinaus haben aber die wenigsten von ihnen geschafft – zumindest nicht auf diesem Niveau.
Stick Figure gehört dazu. Scott Woodruff hat 2006 als Soloartist unter diesem Namen begonnen. Nach und nach vergrößerte sich die Band und zählt mittlerweile zweifelsohne zu den interessantesten Projekten in den USA. Das ist auch auf ihrem aktuellen Longplayer “World On Fire” nachzuhören. Entspannte Rootsreggae-Grooves treffen auf dezente Dub-Elemente, Pop und amerikanisches Storytelling. Wie viele ihrer Mitstreiter verzichten sie dabei inhaltlich auf Stereotypen, die ansonsten gerne im Reggae präsentiert werden. Das passt prima, da so der ganz eigene Stil unterstrichen und nicht kopiert wird.
“World On Fire” wartet mit vielen schönen Songs und netten Hooklines auf. Wer Reggae ausschließlich als Rebel Music versteht, wird das möglicherweise als zu weichgespült auffassen. Für alle anderen können die versammelten 15 (!) Tracks zu einem angenehmen Begleiter werden. Country-Anleihen gibt es ebenfalls zu hören – so zum Beispiel bei “Angels Above Me”, ein Song der gerade in den aktuellen Billboard-Charts auftaucht. Der Titeltrack, “World On Fire”, wurde unlängst ausgekoppelt. Als Gast ist hier Slightly Stoopid mit dabei. Ein angenehmer Song mit Hit-Potential. Im unmittelbaren Vergleich fällt die musikalische Nähe dieser beiden Projekte auf.
Und ja, es gibt auf “World On Fire” auch Tunes, die deutlich zu seicht geraten sind. Allen voran “Summertime”, “Easy Runaway” und “Life Is A Party”. Vielleicht hätte man hier die stattliche Zahl von 15 Songs etwas eindampfen sollen, um ein tighteres Album zu destillieren. Dennoch, ein Hinhören ist “World On Fire” auf jeden Fall wert.
Karsten Frehe
Da schimpfe ich noch, das mir das Set mit Micah Shemaiah vorm Kiosk viel zu seicht rüberkommt und dann oute ich mich ein paar Tage später als Stick Figure Fan.
Naja, immerhin hat Stick Figure ja alles am Start, was ich für meinen Lieblingsreggae brauche. Drum, Bass gute Grooves, schöne Melodien (brauche ich nicht immer) und immer mal wieder auch ein paar Dub-Elemente. Wenn es schon keinen Reggae a la “Sponji Reggae” mehr gibt, dann wenigstens Stick Figure!!!
Das Hörbeispiel “World On Fire” gefällt mir schon mal sehr gut aber egal, Stick Figure kaufe ich sowieso “blind”.
Greetings ……….. lemmi
Greetings,
nein, da stellen sich mir die Nackenhaare. Glatt gebügelter Weichspül-Reggae für den und nur für den amerikanischen Markt. “Cocody Rock” von Alpha Blondy wurde durch Stick Figure’s Interpretation (hier “Cocoa De Rock”) auch nicht besser.
Dagegen ist Willie Nelson’s Album “Countryman” aus 2005 ein wahres Meisterwerk.
Hausfrauen-Reggae…
“Oder vielleicht doch, Roots-Reggae contra amerikanischen, weichspül verwässerten, massentauglichen Sunshine-Reggae”
High Ras Vorbei 😉 Ich habe das mal hier herüber verfrachtet, weil ich glaube, das
das hier noch am besten passt. Außerdem habe ich das Gefühl, Du möchtest mich ein wenig aus der Reserve locken 😉
Du bezeichnest meine Helden bzw. deren Reggae als “Hausfrauenreggae” !!!
Nun, warum rege ich mich darüber nicht auf ? Weil du recht hast 😉 !!!
Ich mag weder Soya, noch Rebellion ( oder wie die heißen ) noch mag ich Morgan Heritage und keine Ahnung, was da in USA noch so abgefeiert wird. Stick Figure ist besonders vom Gesang her extrem schnulzig und ich kann es nicht rational erklären, warum ich das mag. Ich kann nur sagen, das Stick Figure sich für mich deutlich von den anderen Ami Bands unterscheidet. Deren Soundteppich empfinde ich als sehr Rootslastig mit einem richtig fetten Sound und auch ganz netten Dubelementen. Die melodien erwischen mich in meinem tiefen inneren weichen Kern und ich bin immer wieder geflasht von dem fetten Sound, den ihre Scheiben haben.
Trotzdem kann ich jeden verstehen, dem das viel zu weichgespült rüberkommt.
Vielleicht lasse ich mich auch manchmal von richtig gutem Sound blenden, so das ich bei den schönen Melodien, die auch aus meiner Sicht jeder Hausfrau gefallen müssten, jegliche innere Aggression verliere und mich nur noch wohl fühle. Mir sind schöne Melodien eigentlich lieber, als das Gegröle von Capleton, wobei es in jeder Richtung Ausnahmen von der Regel gibt.
So richtig Diskutieren kann man da also mit mir gar nicht, denn wie Du ja weißt, geht mein “Klangspektrum” von African Head Charge ( Drastic Season ) bis hin zu Stick Figure und darüber hinaus bis zu Nana Mouskouris “Glück ist wie ein Schmetterling”….. Das einzige, was ich bei Musik echt nicht mag, ist, wenn zu wenig Musiker am Start sind und diese auch noch ihre Instrumente Zuhause gelassen haben ;-)…………
Greetings ………….. lemmi
Apropos Hausfrauen !
Ich bin hier leider auch in die Falle getappt, Hausfrauen als etwas minderwertiges darzustellen. Hausfrauen und Mütter von Kindern sind aus meiner Sicht die wertvollsten Menschen, die es im ganzen Universum gibt. Diese als minderwertig darzustellen oder, so wie von der Politik, zu vernachlässigen ja sogar finanziell zu schikanieren, ist einfach nur dumm.
Hausfrauen sind tausendundeins mal wichtiger und wertvoller für unsere Gesellschaft als zum Beispiel Richterinnen, die ihr Gehirn beim Paragraphenauswendiglernen abgeschaltet haben und harmlose Cannabiskonsumenten nicht nach gesundem Menschenverstand, sondern durch die stupide Anwendung der toten Paragraphen verurteilen. Und dann auch noch sagen, “ja mein lieber Cannabisraucher” sie haben ja im Grunde recht und ich verstehe auch ihre Argumente aber ich vertrete hier das Gesetz und laut Gesetz sind sie nun mal schuldig.
Soweit ich weiß, haben an unserem verschissenen Grundgesetz sogar Nazis mitgearbeitet. Allein das ist doch schon ein Grund, unsere gesamte Justizkacke nochmal zu überdenken.
“Truth and Rights” ………….. lemmi
Greetings,
@lemmi
da haben wir ja schon ein off-topic Thema:
legalize Himbeereis, äh…ihr wisst schon was ich meine!
Wie geht das zusammen, hier Medikament, da verteufelte, jugendgefährdende Droge (Reefer Madness Schwachsinn)
Legal, illegal, scheißegal…
Das sagte bereits Nina Hagen (1979) im Song “African Reggae” und wie recht sie immer noch hat! Wow 40! Jahre ist das schon her.
“Es riecht so gut.
Pass auf, dass du nicht geschnappt wirst,
Sie sind nämlich hinter dir her, du alter Kiffer.
Dabei geht ihre Gesellschaft am Alkoholismus zugrunde,
Aber dich jagen sie, dich!”
@Hausfrauen-Reggae
Ich muss dir recht geben, das plappert man so gedankenlos daher, ohne über die Diskriminierung der Hausfrau nachzudenken. Mea culpa, mea maxima culpa und ich gelobe Besserung. Sofort 5€ in die Chauvi-Kasse!!!
So, und jetzt zum massen- und Radio tauglichen Reggae im Weichspülgang (besser die Umschreibung?). Das beste an Stick Figure’s neuem Album ist das Cover und der Titel “World On Fire.” Wie recht er hat, immerhin bei ein paar Amis ist der Groschen dann doch gefallen. Leider handelt es sich immer noch um eine Minderheit, die registriert hat, dass die Menschheit gerade den Tanz auf dem Vulkan vollführt. Ich hoffe nicht, dass Häuptling Seattle recht behält, der 1855 vor dem Kongreß der Vereinigten Staaten von Amerika gesagt haben soll:„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
Ich persönlich kann mich weder mit Stick Figure’s Stimme noch mit seiner Musik anfreunden, das ist mir alles einfach zu glatt, zu dünn. Roots Musik oder Rockers gehen anders.
Okay, Stick Figure ist immer noch besset als “die Jacksons” des Reggae (Morgan Heritage), die sind nur auf $$$ fixiert.
Die einzige amerikanische Reggae Band die mir immer taugt, ist:Groundation, yeah mon… Harrison Stafford’s markante Stimme und der hat immer was zu sagen…
High Ras Vorbei ! und alle anderen, die gern mal off-topic unterwegs sind.
“Radio tauglichen Reggae im Weichspülgang” …. besser finde ich die Formulierung auch nicht aber jetzt ist sie zumindest politisch korrekt 😉
Nein, passt schon ! Aber die Erkenntnis das ich jetzt auch schon radiotauglichen
Weichspülreggae gut finde muss ich erst mal verarbeiten…..
Ja, Groundation habe ich komplett vergessen, die sind natürlich Spitze ( gewesen )
und Tribal Seeds finde ich eigentlich auch noch ganz gut aber das nur am Rande, bevor sich bei dir wieder der Magen umdreht.
Ok, wenn schon off-topic, dann jetzt aber richtig…..
“Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
Und das hat der Gute Häuptling Seattle schon 1855 gesagt !!! Ich glaube jeder empathiefähige Mensch hat diesen Satz im Laufe seinens Lebens schon mal gehört, ich muss allerdings zugeben, das ich bisher nicht wusste, von wem diese Weisheit kam. Aber erst gestern sah ich auf Arte eine Sendung, bei der es um die Psychos im Finanzwesen ging. Und was die so vom Stapel lassen, ist schon ganz harter Tobak.
Eine Welt ohne “Wachstum” ist für diese Psychos schlichtweg undenkbar. Die bekommen feuchte Augen, wenn sie sich vorstellen, das eines Tages jeder Chinese, Indonesier und andere Asiaten die Möglichkeit haben werden, mit dem Flugzeug in alle Welt zu fliegen. Darin sehen die ein nahezu unerschöpfliches Potential ihre Milliarden in Billiarden zu verwandeln. Die Urwälder abzuholzen oder schlichtweg einfach nur zu verbrennen um z.B. Monokulturen für Palmölplantagen zu schaffen macht die Finanzpsychos regelrecht feucht im Schritt. Die pissen sich ein vor Freude auf das zu erwartende Kapital. Und dann behauptet mindestens einer dieser Psychos auch noch, das wir ja wunderbar sehen können, das all unser stetes Wachstum wunderbar ökologisch vertretbar sei. Daran sieht man leider, wie beschissen unsere Lage ist. Die Welt wird leider von diesen Psychopathen beherrscht und regiert. Sie sind ohne Wachstum hilflose kleine arme Schlucker, die
sich wahrscheinlich nicht mal die Schuhe selbst zubinden könnten. Und deshalb werden sie weiter das rücksichtslose Wachstum fördern und fördern, bis dann endlich der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet und der letzte Fisch gefangen wurde. Dazu haben die leider die uneingeschränkte Macht, denn wer das Geld hat, hat die Macht. Da können uns nur noch die JediRitter helfen, wenn überhaupt. Vielleicht wäre es auch noch eine kleine Chance für uns, wenn Polizei und Militär nicht immer auf die Demonstranten einprügeln würden, sondern sich hinter Occopy und ähnliche Bewegungen ( z.B. Gelbwesten ) stellen und gemeinsam zum Beispiel die Frankfurter Banken, die City of London, die Wallstreet und vor allem Singapur erstürmen würden. Das ganze mit schwerem Gerät, zum Schutze des Lebens auf Erden. Und auf den vielen freiwerdenden Flächen, könnten wir dann auch nachhaltiges und ökologisches Cannabis anbauen 😉
Diese Finanzpsychopathen ohne Empathie für Mensch und Natur besitzen doch auch tatsächlich die Frechheit, öffentlich ( z.B. im Fernsehen bei Illner oder Will ) zu behaupten, dass man heutzutage seinen Lebensunterhalt nicht mehr mit seiner Hände Arbeit erwirtschaften kann. Und diese ganzen armen Kreaturen, wie z.B. Bauern, Bauarbeiter, Feinmechaniker, Elektroniker, Putzfrauen und nicht zuletzt Polizei- und Militärpersonal sind seit 2008 dabei, für diese Psychopathen die Kohlen aus dem Feuer zu holen, welche diese Psychos systemrelavant verbrannt haben. Freunde, ich muss aufhören, ansonsten muss ich mich ritzen oder so, damit ich meinen Zorn irgendwie abbauen kann.
Die Welt könnte so schön sein aber wir haben uns alle einem Phantom namens Finanzsystem unterworfen und richten uns Selbst und leider auch das ganze Leben zu Grunde.
Greetings
https://www.youtube.com/watch?v=SUVzvqUZKPw
Spread the message!!!
Ja ! Taj Weekes ist auch so ein “ganz weicher” Sänger mit einer ganz zarten Stimme,
die mir aber auch des öfteren eine wohltuende Gänsehaut beschert. Seine Melodien
ergreifen mich nahezu immer und seine Band spielt richtig guten Reggae ( für meinen
Geschmack ). Texte verstehe ich nur selten ganz, weil ich “antilektuell” veranlagt bin aber vom Grundsatz her habe ich die Message von Reggae schon verstanden glaube ich.
Reggae spricht bzw. singt mir oft aus der Seele.
Und genau weil Reggae die Unzulänglichkeiten unserer Gier und unseres ganzen Systems
( Babylon Shitstim ) immer wieder anprangert wird es niemals so gepuscht, wie z.B.
Ed Shearon oder Mark Foster oder irgend so ein anderer Teeniemusiker, bei dem es immer nur um die gefühlswelten der kleinen Mädchen geht.
Ich befürchte, wir sind längst komplett am Arsch. Aber was mir doch immer wieder Hoffnung gibt, ist die Tatsache, das wir sogar die schlimmste Zeit 1933 bis ca. 1955 überstanden haben, wo ich damals schon gedacht hätte, aus dieser Scheiße kommen wir nie wieder raus. Zum Glück gab es da noch Leute, die demokratisch dachten und genau das taten, was unbedingt nötig war. “Bomb all the fucking Faschists and destroy them, over.” Das Problem ist nur, das hier zu viele Zombies auf der Welt rumlaufen, die sich ihre neuen faschisten freiwillig wählen. Sogar unsere Nachbarländer wählen vielfach freiwillig Faschisten, obwohl sie doch so unter den deutschen faschisten gelitten haben. Da frage ich mich dann oft, wozu soll man die Welt eigentlich noch retten ? …..
Ich geh ins Tor ………….. lemmi
Greetings,
du sprichst mir aus der Seele, 1933 – 1945 hat es partiell Europa und Japan betroffen, ok noch ein Teil des Pazifiks (Pearl Habour), jetzt betrifft es den ganzen, schönen, blauen Planeten, sprich uns alle!
Mehr als jeder vierte wählt rechts…einfach krank…fast 75 Jahre nach Kriegsende haben die Menschen alles vergessen und wissen es leider nicht mehr zu schätzen, wie wertvoll und wichtig eine intakte Demokratie ist. Ein Land in dem man ungestraft sagen darf, was man denkt…
Ich habe kein Verlangen auf ein viertes Reich!
Kurz zu Taj Weeks (sprich Taasch Wiiks), der von der Karibikinsel Santa Lucia stammende Sänger und Musiker, hat sich für das Projekt mit ein paar Künstlern*innen zusammen getan und “1.5 is still alive” geschaffen. Der Text stammt von Kendel Hyppolyte, dem bekanntesten Schriftsteller der Insel. Was man textlich nicht versteht, zeigen in anschaulicherweise die z.T. beängstigenden Bilder. Ein Kommentar ist überflüssig…