Zion Train “Versions” (Universal Egg)

Zion Train Versions

Zion Train
“Versions”
(Universal Egg – 2016)

Innerhalb der weltweiten Dubszene scheint es en vogue zu sein, alle paar Jahre ein Remixalbum an den Start zu bringen. So auch bei Zion Train, einem der ältesten Projekte, wenn es um Future Dub bzw. Steppers-Dub britischer Prägung geht. Ist ja auch interessant mal zu sehen, was andere Dubheads mit dem eigenen Material so anstellen. Zudem demonstriert eine derartige Zusammenstellung auch Solidarität untereinander. Und je breiter das Spektrum der vertretenen, musikalischen Nuancen, desto besser.

Auf dem dritten Zion Train-Remixalbum wird der Bogen erwartungsgemäß weit gespannt: von “Dub to Drum and Bass….”, heißt es hierzu lapidar in der Presseankündigung. Angetreten sind diverse Künstler aus allen möglichen Ecken der Welt, was nicht verwundert, weil Zion Train ständig den Globus umrundet und auch in Japan, China und Australien für entsprechende Vibes sorgt. Allesamt haben sie die Latte für ihre Remixe hoch gelegt. Und auch wenn eigentlich immer an markanten Sounds (wie etwa den Bläsern) zu erkennen ist, dass es sich um Zion Train-Originale handelt, geben sie den versammelten Tunes immer einen individuellen Drall.

Vibronics, der ewige Weggefährte von Zion Train, eröffnetdas Album mit einem für einen Opener passenden, sehr mystischen Intro und legt mit seinem Mix von “Ari Hanta” (vom “State Of Mind”-Album) einen schlendernden Steppers vor. Um einige Spuren tiefer folgt die Numa Crew mit ihrem Mix von “Money” feat. Daman und präsentiert einen feinen, sehr tanzbaren Steppers. Aus meiner Sicht einer der besten Tunes des Albums. Etwas weiter hinten in der Reihenfolge nimmt sich Illbilly Hitec ebenfalls dieser Vorlage an und verändert sie zu einem locker hüpfenden Skatune. Gerade in solchen Momenten wird deutlich, wie schön es ist, wenn Artists bei ihren Remixen mit eigenen Ideen aufwarten.

Bungalo Dub aus Mexiko zielt mit dem Mix von “Raise A Dub” direkt auf die Tanzflächen ab und präsentiert einen kompromisslosen, geradlinigen Steppers. In die Beine gehen auch die Mixe von Radikal Guru (erwartungsgemäß sehr deep) und, wie immer sehr fein, Dubmatix. Und wenn ich jetzt mit Dubmatix schon mal in Kanada gelandet bin, ist auf jeden Fall hervorzuheben, dass auch Earlyworm auf dem Album vertreten ist. Von ihm habe ich eine gefühlte Ewigkeit nichts gehört. Mit seiner Version von “Share The Flame” bedient er erwartungsgemäß die deepe-meditative Seite des Dubs und meldet sich eindrucksvoll zurück.

Bei der Drum & Bass bzw. Jungle-Fraktion macht sich FleCK ebenfalls an “Money” heran.  Gut gemacht, aber auch nicht besonders innovativ. Ähnlich monoton, aber etwas wilder, geht Slamboree die Sache an. Auch Dub FX webt Jungle in seinen Mix mit ein, allerdings weniger durchgängig als es bei FleCK der Fall ist.

Soweit zu einzelnen Tracks. “Versions” bietet ein Kaleidoskop an Sounds. Da dürfte auf jeden Fall für viele Dubheads und Tanzbegeisterte etwas dabei sein. Tipp!

Karsten Frehe

www.wobblyweb.com

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.