Rebelution
“Live At Red Rocks”
(Easy Star Records/Groove Attack – 2016)
Viel schöner kann eine Eventlocation eigentlich kaum liegen. Das Amphitheater von Red Rocks ist eingebettet in die wunderschöne Landschaft Colorados in der Nähe von Morrison. Umgeben von den für die Gegend typischen roten Sandsteinfelsen lässt es sich hier sicher sehr fein feiern. Und genau das vermittelt das neue Livealbum der amerikanischen Band Rebelution – nebst der beigelegten DVD von ihrem Auftritt im Juni 2015.
Während die 2004 gegründete Band in Europa noch als Geheimtipp gilt, füllt sie, wie auch viele ihrer Kollegen (z.B. John Brown’s Body), in der Heimat große Hallen. Woran liegt das? Vielleicht daran, dass sie es inhaltlich gerne vermeiden, allzuoft in die Reggae-Klischee-Falle zu treten. Zudem weben sie in ihren musikalischen Ansatz gerne Elemente aus Rock und Pop mit ein, was ihre Songs massenkompatibler macht und Puristen sicher etwas abschreckt. Man höre hier zum Beispiel mal genauer auf den Schlagzeuger Wesley Finley, der phasenweise auch ganz klassisch für eine Rockband trommeln könnte.
Live ist die Band sehr gut aufgestellt. Allesamt liefern die Musiker um die Kerntruppe von Eric Rachmany (Gesang/Gitarre), Rory Carey (Keyboard), Wesley Finley (Schlagzeug) und Marley D. Williams (Bass) eine exzellente Performance ab. Mit guten, entspannt vorgetragenen Texten. “Too blessed to be stressed”, heißt es da zum Beispiel in dem Song “De-Stress”, der vom anwesenden Publikum ausgiebig gefeiert wurde. Überhaupt scheinen alle Beteiligten – Band und Publikum – an diesem Abend in bester Laune gewesen zu sein. Das transportieren sowohl die aufgenommenen Tunes als auch die mitgelieferten Bilder. Die DVD liefert das Konzert übrigenz in 360-Grad-Ansicht. Man kann also einen guten Überblick verschaffen.
An den euphorischen Reaktionen des Publikums wird klar, wie bekannt die Band in den Vereingten Staaten derzeit ist. Vielleicht klappt es in der Zukunft ja auch in Europa, ein größeres Publikum anzusprechen. Qualitativ dürfte das eigentlich kein Problem sein.
Karsten Frehe