Koffee
“Rapture EP”
(Columbia Records – 2019)
Koffee wurde mit ihrem Tune für Usain Bolt zu einem kleinen Star in den sozialen Medien. Mit dem Tune “Burning” gelang ihr international der Durchbruch und seit dem überschlagen sich alle mit Superlativen. Kraftvoll übernahm die sehr junge Dame eine Pole-Position im Reggaebusiness in einem ungeheuren Tempo, das es so selten zu erleben gibt. Überall – in Reggaemedien und auch darüber hinaus, wie z.B. im Guardian – wurden ihr Talent abgefeiert und mit exorbitantem Lob nicht gegeizt. Es war für Koffee sicher nicht immer einfach, mit diesem Druck und den daraus resultierenden Erwartungen zu leben. Ganz ohne eine eigene EP oder gar ein Album so viel Medienöffentlichkeit zu bekommen, kann erdrücken und zarte Pflänzchen schlimmstenfalls im Keim ersticken. Anders bei Koffee.
Mit “Rapture” liegt jetzt ihre erste EP vor. Neben dem aktuellen Hit “Toast” sind darauf die zuvor veröffentlichte Single “Raggamuffin” und drei weitere Songs zu finden. Auf allen präsentiert sich Koffee in Sachen Flow und Inhalt extrem versiert und frisch. Sie hat viel zu sagen und passt ihre Worte in fein anmutende Gewänder. Die dazugehörigen Beats bedienen dabei weitestgehend nicht altbekannte Reggaesounds, sondern kommen extrem erfrischend daher. Damit wird sie zugleich für Medien außerhalb der üblichen Szene interessant. Insofern verwundert es auch nicht, dass sie mit “Rapture” bei Columbia Records gelandet ist. Das anvisierte Ziel geht hier weit über die Reggae-Nische hinaus. Passt!
Karsten Frehe
Ich frag mich nur, wie das geht, dass sie so viel Aufmersamkeit hat. 18 millionen Klicks für “Toast” ist schon erstaunlich. Auf allen Kanälen überall Koffee.
OK, … sie hat einen gewissen Flow, sie hat ein (noch nicht voll ausgereiftes) Gespür für Melodien; … ja, öhm, das war´s für mich. Sie wäre mir nicht weiter aufgefallen. Warum Koffee jetzt “durch die Decke” geht, erschließt sich mir nicht. – Kennt ihr das: Ihr hört etwas Neues (Sound/ Band/ Musiker) und denkt euch “das wird groß und/oder erfolgreich”? Gelegentlich lag ich richtig, Koffee wäre mir “durchgerutscht”. Es gibt so viel reggaebeschmierten Soundkram, … egal, ich höre jetzt Marcus Gad Meets Tamal, New Kingston, Anthony Selassie, und dann noch Guire, Inezi und Danglin, exzellenten neuen Dub von Almamegretta … 🙂
Bei Koffee ist es zum einen sicher auch einfach Glück und zum anderen die Tatsache, dass sie verdammt jung ist. Die Geschichte mit dem Tunes für Usain Bolt, den er dann ja bekannt gemacht hat, war in Sachen Aufmerksamkeit sicher auch recht dienlich. Ist in einer Medienwelt, die nach ständigen Hypes sucht, ein Motor. Schade nur, dass so manch anderer, guter Künstler oft links liegen bleibt. Ob sich Koffee halten oder womöglich im Räderwerk des Majors Columbia Records untergehen wird, bleibt abzuwarten. Ihren Flow mag ich allerdings sehr gerne. Hat eine gewisse jugendliche Schnoddrigkeit 🙂
Ich bin da bei Karsten. Koffee wär mir nicht durchgerutscht und ich finde auch das ihr Flow und die modernen Riddims wirklich Zeitgeist sind. Sie hat eine sehr große Aufmersamkeit eine 1a Webseite alles sehr Professionell. Sogar beim Buju Banton Welcome Stadion Konzert hatte sie einen Auftritt longside Cocoa Tea. So ein Hype für ein Newcomer mit 5 Tunes hab ich ehrlich gesagt noch nie gesehen seit dem ich Reggae höre. Ich kann mir das nur so erklären das das Phänomen Koffee eine Menge schlauer und guter Köpfe mit viel Power sind, die ein perfektes Produkt gekonnt platzieren.