Dubska “BDG Roots Rockers” (Zima Records)

Dubska
“BDG Roots Rockers”
(Zima Records – 2021)

Die polnische Reggae-Szene ist äußerst bunt, sehr professionell und, wenn man sich mal die vielen Bands anguckt die unterwegs sind, unerwartet groß. Neben vielen Urgesteinen, wie Bakshish,  eine der ältesten, noch aktiven Bands, Vavamuffin, Paprika Korps und Tabu, haben sich die Musiker von Dubska über die Jahre einen gut klingenden Namen gemacht. Mit “BDG Roots Rockers” haben sie Anfang des Jahres ihren neuen Longplayer vorgelegt.

Und wieder einmal präsentieren sie sich äußerst vielseitig. Im Vergleich zu früheren Aufnahmen wirken sie sogar noch eine Spur reifer. Die Basis der versammelten Lieder ist weitestgehend Reggae. Allerdings wird gelegentlich auch der Schritt zu neuen Ufern gewagt, wie zum Beispiel bei “Supel” mit deutlichen Funk- und Hip Hop-Anleihen. Unterm Strich groovt es gewaltig und die Songs warten mit schönen Melodien und feinen Bläsersätzen auf. Inhaltlich werden übliche Reggae-Klischees galant umschifft. Als Anspieltipps seien hier “Z Ginącego Plemienia” (“Von einem sterbenden Stamm”) und “Bramy Niebieskie” (“Die blauen Tore”) genannt. Musikalisch TOP und gepaart mit viel Spielfreude wird das Ganze zu einer gelungenen, frischen Melange.

Interessant ist, dass sich die Band mit “Dona” dem alten jiddischen Lied “Donna Donna” bzw. “Dos Kelbl” angenommen hat. Sehr bekannt wurde es in der englischen Version von Joan Baez. Dubska hat es in Reggae-Gewänder gesteckt und präsentiert das uralte Lied ebenfalls auf Englisch.

Wie gesagt, die polnische Reggae-Szene hat viel zu bieten. Leider wird das von außen nur dann deutlich, wenn man sich intensiver damit beschäftigt. Für Neulinge ist “BDG Roots Rockers” daher ein guter Einstieg.

Karsten Frehe