Total Hip Replacement, Birdland, Hamburg, 1.3.24

Total Hip Replacement im Birdland

Der Auftritt der dänischen Band Total Hip Replacement am 3.6.22 im Birdland ist unvergessen. Die Corona-Regelungen waren deutlich entschärft und die Menschen strömten hinaus in die Venues, um sich mal wieder mit Energie aufzutanken. Für die Band aus Aarhus war es der erste Auftritt in Deutschland – und was für einer! Mit an Bord waren die Musiker von Anyankofo aus Ghana. Seitdem ist viel passiert. Mehrere Orte in Deutschland wurden besucht, etliche Festivals bespielt (u.a. das Reggae Jam sowie das Ostroda Reggae Festival im vergangenen Jahr) und weitere Reisen in die Welt unternommen – immer mit eigener Musik an Bord und offen für neue Impulse.

Nachdem Total Hip Replacement im vergangenen Jahr im Indra angedockt waren, kehrten sie nun in das kleine, aber feine Birdland zurück. Im Vergleich zu vielen anderen Shows begannen sie an diesem frühlingshaften Abend vor ausverkauftem Haus mit dem sehr schönen Track “Lost In Thought” ihr Set überraschend ruhig. Etwas später steigerten sie allerdings erwartungsgemäß mit Titeln, wie “Smoke & Mirrors”, “Guilt” oder “The Door” (vom Album “Bliss”) das Tempo. Wieder einmal präsentierten sich die Musiker*Innen der Band als extrem virtuos und treffsicher. Schön auch, dass bei den Tunes immer wieder Passagen eingebaut wurden, die einzelnen Persönlichkeiten, wie etwa dem Schlagzeuger Jakob, der Keyboarderin Martine mit einem tollen Solo bei “Arena”, der Perkussionistin Thit oder dem Saxophonisten Lasse Raum für Improvisationen gaben, mit denen sie ihr Können zeigen konnten. Als Unterstützung hatten sie sich dieses Mal auch wieder Malthe vom Guiding Star Orchestra aus Kopenhagen ausgeliehen, der an der Trompete brillierte. Und dann waren da na klar noch die beiden Brüder Carl (Gitarre und Backgroundvocals) und Victor (Leadgesang und Posaune) mit ihren feinen Performances und Anja am Bass, die immer wieder und äußerst entspannt neben Jakob das entscheidende Rückgrat des Sounds liefert und zudem mit ihrem Harmoniegesang feine Klangfarben beisteuert. Mit an Bord der Show waren u.a. mit “Try” und “The Edge” auch neue Tunes vom kommenden Album dabei. Mal sehen, was da so kommen mag. Gut gefallen hat auch “Jakub Reggae”, das erste instrumental gehaltene Stück der Band. Kurzum, ein schöner Abend mit toller Musik.

Text: Karsten Frehe, Fotos: Peter Stutz