Fat Freddy’s Drop “Special Edition Part 1” (The Drop)

Fat Freddy’s Drop
“Special Edition Part 1”
(The Drop – 2019)

Fat Freddy’s Drop sind spätestens seit ihrem Album “Based On A True Story” (2005) ein fester Bestandteil in den Herzen von Reggae-, Soul- und Dub-Fans. Ihr neues Album kommt recht überraschend um die Ecke, ohne viel Tam Tam vorweg. Vielleicht war das Remixalbum von DJ Vadim vs Fat Freddy’s Drop “Flashback” von 2019 ein willkommener Vorbote des neuen Wurfs!? Wie auch immer: die Neuseeländer melden sich wieder zurück.

“Special Edition Part 1” heißt das neue Werk. “Part 1” suggeriert, dass es alsbald noch ein zweites Kapitel geben wird. Es scheint also einiges in der Pipeline zu sein, was auf jeden Fall Grund zur Freude ist. Das aktuelle Album erscheint auf CD und als Doppel-LP (abspielbar auf 45 rpm), ist also auch für Vinyl-Freaks ein Highlight. Zu hören sind drei Tunes, “Raleigh Twenty”, “Trickle Down” und “Six-Eight Instrumental”, die im Wellington-Studio der Band geschrieben und aufgenommen wurden. Hinzu kommen die Tracks “Special Edition”, “Kamo Kamo” und “OneFourteen”, die aus Live-Jam-Sessions der Band entstanden, während sie weltweit unterwegs waren.

“Kamo Kamo” und “Special Edition” sind dabei die eingängigsten Tunes des Albums. “Kamo Kamo” ist hier besonders hervorzuheben. Ein feiner Track, der eine gelungene Verbindung von Reggae, Soul und Dub präsentiert. Ganz so, wie man es von Fat Freddy’s Drop gewohnt ist. Etwas mehr als fünf Minuten Wohlfühlmodus! “OneFourteen” baut auf dem üblichen Fat Freddy’s Drop-Prinzip von Loops auf und entwickelt sich stetig weiter, auch wenn hier die Kirsche auf der Sahne, trotz schöner Bläser, fehlt. “Raleigh Twenty” wartet mit Funk auf – und ungewohnt digitalen Klängen im Stil der beginnenden 90er Jahre. Ist nicht durchgängig für einen Ohrwurm geeignet, aber unterm Strich cool.

“Trickle Down” knüpft an die vielen technoiden Tracks an, die das Spektrum von Fat Freddy’s Drop schon seit langer Zeit bereichert haben. Funktioniert! Der letzte Track, “Six-Eight Instrumental”, greift wieder die Loop-Strategie auf und entfaltet nach und nach die gewohnt meditativen Qualitäten der Band. Schade nur, dass hier Dallas Tamaira aka Joe Dukie mit seiner zauberhaften Stimme nicht zu hören ist.

Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.