Dub FX, Fabrik, Hamburg, 8.11.23

Dub FX in der Fabrik

2008 performte Dub FX den Tune “Love Someone” als Straßenkünstler. Gefilmt wurde er dabei von Ben Dowden. Charmant überzeugte der Australier dabei sowohl mit feinstem Beatboxing, als auch mit klasse Gesang. Das Video ging viral und wurde mittlerweile über 30 Millionen Mal angeschaut. Ist lange her, hat ihn aber auf Anhieb bekannt gemacht und dafür gesorgt, dass er immer wieder die Welt bereist und neben großen Festivals auch andere Bühnen bespielt. Zudem erschienen Alben, wie z.B. “Thinking Clear”, “Roots” oder das ganz aktuelle “Infinite Reflection”. Auf den Longplayern hat er sich wieder einmal mit diversen Musiker*Innen zusammen getan.

Am 8.11.23 kam er erneut an die Elbe: Drei Männer, neben Dub FX waren noch Woodnote und der Rapper Cade am Start, die Crew und ein Nightliner emfingen das Publikum vor bzw. in der Fabrik an einem unangenehm kalten und regnerischen Abend. Ein gut besuchtes Konzert, angefüllt mit Menschen, die es kaum erwarten konnten, ordentlich abzutanzen. Der Australier wird schon länger gehyped und hat somit seinen Radius an Fans über die Jahre mächtig erweitert.

Dub FX begann den Abend ganz “oldschool” mit Beatboxing und Gesang. Nach und nach legte er einen Sound über den anderen und kreierte geloopt wuchtige Sounds über die er seine Lyrics legte. Ein sympathischer, engagierter Entertainer, der mit seiner Präsenz und seinem Können schnell punkten kann. Ein Garant für tanzbare Performances! Als (zumeist) analog aufspielenden Partner hatte er wieder Woodnote dabei, der mit seinem Saxophon für Wärme und Melodien sorgte.

Mit Tracks vom neuen Album, wie etwa “Cracks In The Mirror” und “Falling” sowie älteren Tracks (u.a. “Fake Paradise”), führte er durch einen Abend, der sowohl in der Vergangenheit als auch im Heute wurzelte. Immer dann, wenn er sich selbst auf seine Ursprünge besann und zum Looping zurück kehrte, wurde es musikalisch interessant. Dazwischen wirkten die Beats aus der mitgebrachten Maschine oft zu monoton und einfallslos, ja vielleicht auch beliebig. Es ist eben doch etwas anderes, wenn Musiker*Innen am Schlagzeug, dem Bass und anderen Instrumenten zu hören sind, wie es auf den Alben sehr oft und äußerst angenehm der Fall ist. Für die Zukunft würde ich mir persönlich wünschen, dass Dub FX sein reduziertes und sicher auch für Touren praktische Setting erweitern würde. Ein paar mehr Musiker*Innen auf der Bühne, die analog Instrumente spielen oder Background-Gesang beisteuern würden mehr Seele dazu tun. Und der Nightliner hätte sicher auch noch Platz für mehr Leute.

Text und Fotos: Karsten Frehe

About Karsten

Founder of the Irie Ites radio show & the Irie Ites Music label, author, art- and geography-teacher and (very rare) DJ under the name Dub Teacha. Host of the "Foward The Bass"-radio show at ByteFM.