Dub Caravan & Hornsman Coyote
“Rootical Sojourn”
(Dread Camel Records – 2019)
Hornsman Coyote und Dub Caravan haben in der Vergangenheit schon öfter zusammen gearbeitet – hier ist insbesondere die DoLP “Breathe of Peace” von 2013 zu nennen. Der serbische Sänger und Posaunist Hornsman Coyote ist seit Jahren weltweit unterwegs und ein gefragter Mann, wenn es um feines Posaunenspiel geht. So war er u.a. Gast auf dem herausragenden Album “Back On The Controls” von Lee Perry. Auch auf unserem kleinen Vinyl-Liebhaber-Label Irie Ites Music war er schon ein paar Mal zu Gast, u.a. auf dem Album AudioArt presents “Op’Ra Dub Style” (in Kooperation mit One-Drop Music).
Der quirlige und äußerst humorvolle Künstler hat sich aktuell erneut mit Dub Caravan aus dem Vereinigten Königreich ans Werk gemacht. Resultat ist die hübsch verpackte DoLP “Rootical Sojourn”, die musikalisch im Rootsreggae verortet ist und viele schöne Bläsersätze sowie analog gemixte Dubs parat hält. Die Tracks des Albums wurden von Felix Russ Abu, der hinter Dub Caravan steckt, komponiert, eingespielt und gemixt bevor sie von Nemanja Kojić aka Hornsman Coyote weiter bearbeitet wurden. Auf den 16 Tunes des Albums ist immer wieder der typische, warme Hornsman-Klang zu hören für den der Serbe bekannt ist.
Für meinen Geschmack landen “Treasure Reboot” und der Opener “Pon The Caravan”, bei dem Hornsman Coyote auch zum Mikro greift und singt, in Sachen Qualität und Eingängigkeit weit oben. Zu vier “originalen” Tracks werden ebenfalls mit Gefühl für das Wesentliche gemixte Dubs geliefert. Zusätzlich kommen vier Coverversionen dazu: “Running Away” (Bob Marley), “Congoman” (The Congos), “I Love King Sellasie” (Black Uhuru) und “None A Jah Jah Children No Cry” (Ras Michael) – allesamt instrumental interpretiert. “Rootical Sojourn” hat also eine ganze Bandbreite an Inhalten und Klangfarben anzubieten, bei der jeder Fan fündig werden dürfte.
Karsten Frehe
Greetings,
seit Don Drummond und Rico Rodriguez auf der Bildfläche des Ska/Reggae erschienen sind, mag ich dieses Instrument. Generell finde ich, dass eine Horn Section einem Reggae-Album noch nie geschadet hat. Der Serbe Nemanja Kojić aka Hornsman Coyote ist einer der ganz großen Lichtblicke im aktuellen Reggae/Dub Geschäft. Sein weiches, relaxtes Posaunenspiel begeistert mich stets aufs Neue – muss beim Hören immer an Rico’s “Man From Wareika” denken. Bisher habe ich nichts von Hornsman Coyote gehört, was mir nicht gefallen hätte. Kann Karsten nur bestätigen, “Rootical Sojourn” ist ein hervorragendes und abwechslungreiches Album. Die Instrumentals sind sehr gut aber die Dubs sind noch eine Nummer besser. Ein absoluter Kracher…
Stay tuned
Als “absolute Kracher” würde ich das Album nicht bezeichnen, gut ist es aber auf jeden Fall. Ich teile aber, wie du weißt, deine Meinung zu Hornsman Coyote. Ein feiner, äußerst sympathischer Kerl, der gerade in Sachen Posaunenspiel Maßstäbe setzt. Es gibt von ihm verdammt gute Beiträge – u.a. auf Lee Perrys Album “Back On The Controls” https://www.irieites.de/wordpress/?p=7009, auf der Pax-Single von uns (Irie Ites Music) https://www.irieites.de/wordpress/?p=2859, oder etwa bei Aldubb https://www.irieites.de/wordpress/?p=458 und einigen mehr.
Er hat eine ganz eigene Art aufzunehmen. Bei mehrstimmigen Parts legt er direkt auf die erste Spur eine weitere oben drauf, ohne sie großartig zu trennen. Daher kann ein Produzent nicht mehr viel machen/ändern – was aber bei der abgelieferten Qualität auch nicht erforderlich ist.
Danke für deinen Beitrag!
Cheers,
Karsten
Greetings
Das ist doch das Interessante an der Gattung Mensch mit deren verschiedenen Geschmäckern und Vorlieben. Möglicherweise hätte ich “für meinen Ohren der absolute Kracher” schreiben sollen. Wie ich bereits oben erwähnt habe, mag ich im Reggae die Posaune sehr gerne. Die von dir angeführten Werke bei denen Hornsman Coyote mitwirkte, kenne ich allesamt und noch einiges mehr – alle sind [für mich ;-)] hervorragend. Um nochmal auf den Geschmack zurückzukommen, ich mag Hornsman Coyotes “Gesang” ebenso wenig wie Ricos. Das ist aber auch schon alles, was mir an deren Musik nicht gefällt. Wer heutzutage ein Doppelalbum in dieser Qualität und ohne Längen vorgelegt, ist für mich mit Verlaub gesagt “ein Kracher”. Selbst die vier Reggae-Klassiker am Ende des Albums sind Dub Caravan und Hornsman Coyote richtig gut gelungen und wurden nicht verhunzt. Das haben andere Künstler in der Vergangenheit bereits wesentlich schlechter gemacht. “Rootical Sojourn” kann ich in einem Rutsch durchhören, was mir bei dem meist stupiden “Steppers” Gestampfe und Gedudel nicht gelingt. Das langweilt mich oder geht mir häufig schon spätestens nach dem dritten Take komplett auf den Geist.
Wichtig ist doch letzten Endes, ob es gefällt oder nicht, und mir gefällt das Album außerordentlich gut. Gutes Handwerk hat immer noch goldenen Boden.
Stay tuned
Haha, na klar hat jeder einen eigenen Geschmack. Und wie gesagt, finde ich das Album ja auch gut 🙂 Das mit seinem Gesang sehe ich ähnlich. Es gibt nur sehr wenige Tunes von ihm, auf denen ich ihn singen hören mag.
Greetings Karsten,
kennst du das Album “Rootz Lions meets Hornsman Coyote & King Cooper – Dub meets Horns” bereits.
Hornsman Coyote ist im positiven Sinne wirklich Hansdampf in allen Gassen.
Stay tuned
Ups, nee. Wo ist es denn erschienen?
Greetings
Hier kommt der link:
https://rootzlions.bandcamp.com/album/dub-meets-horns
Ich habe das Album zufällig entdeckt