Roots Organisation “Strictly Recreational” (Roots Organisation)

Roots Organisation
“Strictly Recreational”
(Roots Organisation – 2021)

Reine Istrumental-Alben aufzunehmen scheint in den letzten Jahren wieder en vogue zu werden. Spontan fallen mir die Alben “Warrior Brass” von Bost & Bim, “Blue Lizzard” von Clive Hunt & The Hit Team und das aus Dänemark kommende Guiding Star Orchestra, u.a. mit der Hymne “Upfull Melody”, ein. Bei all den genannten Veröffentlichungen spielen Bläser ein enorm wichtige Rolle. Das gilt auch für die nun vorliegende EP der Roots Organisation aus Graz. Hier sind gleich vier Musiker an den Blasinstrumenten zu hören (Trompete, Alt – und Tenorsaxophon, Posaune), die sich auf den sieben versammelten Kompositionen mächtig ins Zeug legen. Hinzu kommt die für Reggae übliche Rhythmus-Truppe, um die Tunes voranzutreiben.

Als Produzenten haben sich die Musiker Andreas Bauer aka aDUBta dazugeholt, der gemeinsam mit ihnen die EP im Stressstudio live aufgenommen hat. Die Auswahl des Produzenten verwundert nicht, hat aDUBta doch schon bei der Zusammenarbeit etlichen anderen Bands, wie Headcornerstone, und bei eigenen Produktionen sein Können und eine enorme Vielseitigkeit an den Tag gelegt. Doch ist ein Produzent nur gut im Zusammenspiel mit ebenfalls guten Musikern – und die haben sich bei dem Projekt, das Anfang 2019 gegründet wurde, gesucht und gefunden.

Im Info zur EP wird die Roots Organisation als “Reggae-Dub-Jazz-Projekt” beschrieben. Und genau diese Zutaten bekommt man äußerst virtuos auf die Ohren. Eine recht trocken aufspielende Rhythmus-Sektion legt die Basis für die mitunter wuchtigen Bläsersätze und diversen Soli-Darbietungen. Klanglich wird sich hier auf die 70er und 80er Jahre bezogen. Das gilt auch für die äußerst dezent, aber wirkungsvoll eingesetzten Dub-Effekte. “Strictly Recreational” präsentiert sich in der Gesamtheit kurzweilig und sehr tanzbar, auch wenn gelegentlich das Tempo gedrosselt wird (“Posaudon”, “Strictly Recreational”). Da bleibt zu hoffen, dass die Band alsbald nachlegt und weitere feine Instrumentals auf den Markt bringt.

Karsten Frehe